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Republikaner zeigte mir vor einigen Tagen mit Wohlgefallen diese Trümmer des gestürzten geistlichen Regiments, und wunderte sich nicht wenig, dass ich mit seinen Gefühlen nicht einstimmen wollte. Ich wenigstens kann nicht glauben, dass das Dasein eines solchen Pallastes den Republikanern gefährlich ist. Selbst in Paris hat man zu einer Zeit, wo der Ruin aller öffentlichen Kunstwerke, die an das Königsthum erinnerten, an der Tagesordnung war, nicht daran gedacht, das Palais-royal zu demoliren. Man verwandelte es vielmehr in Maison d’Egalité, und kein Mensch findet etwas Arges dabei.

Die öffentlichen Vergnügungen, bei denen sonst der Hof den Ton angab, waren vor der Revolution zahlreich und prächtig genug, um Leckermäulern aller Art Nahrung zu verschaffen. Man fand hier eines der ersten Theater Deutschlands, auf dem ein KOCH, CHRIST und PORSCH die Kunst verherrlichten; ein Orchester von RIGHINI dirigirt, und Hämlinge, die für die ersten Sänger galten. Von allen dem lässt sich aber nun nichts weiter sagen, als: es war.

Es ist nicht zu läugnen, dass in wissenschaftlicher Hinsicht jetzt Alles sehr verwildert ist. Die Schrecken des Krieges vertragen sich nicht mit den