Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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Seit die Republik dem Kaiser und Reiche in der Hauptfriedensbasis die Abtretung des linken Rheinufers dictirt hat, trägt man sich von Tag zu Tag mit neuen Gerüchten über die verschiedenen Modifikationen in Rücksicht des künftigen Schicksals dieser Länder. Jene entscheidende Antwort der französischen Minister zu Rastadt; dass die Zeit der Zögerung nun vorbei sei, hat aber die Anhänger des alten Sistems und besonders die geistlichen Herrn mit Entsetzen erfüllt. Es ist nun kein Zweifel mehr übrig über die verschiedene Bedingungen, die die Gesandten des deutschen Reichs zu Rastadt noch machen wollten. Ein Volk, das nach den glorreichsten Thaten, ohne Beispiel in der Weltgeschichte, die Dictatur in allen Staatsgeschäften mit seinem Blute erkauft hat, zeigt eine unbegreifliche Mässigung, wenn es den Überwundenen noch von Bedingungen sprechen lässt. Eine so unerwartete Nachgiebigkeit, und die beispiellose Mässigung BUONAPARTE’NS, die Trophäen seiner Siege nicht auf dem Stephans-Thurm
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/60&oldid=- (Version vom 27.6.2023)