Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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wandelte, in Wolken von Wohlgerüchen. Wie sich die Beleuchtung in den schwarzen Fluten des Rheins spiegelte, einige Auen mitten in dem Flusse erhellte, die Höhen von Hochheim und Platte im dunkeln Schatten zeigte, und so sich allmählig in den Wipfeln der jenseitigen Berge verlor. Wie sich dann nach und nach aus den Krümmungen des Flusses hervor in der Ferne, die mit tausend und aber tausend Lämpchen beleuchteten Schiffe zeigten, und wieder hinter den Inseln verschwanden, biss sie endlich im vollen Glanze ihrer Herrlichkeit mitten auf dem Flusse im Angesichte der Favorite ankerten. Wie mit einem magischen Stabe war auf ein Mahl eine Ruhe über die unendliche Menge von Zuschauern verbreitet, kein Athemzug ward gehört, Alles hob sich auf die Zehen, um diese Wunder anzustaunen; keiner drängte den Andern, biss der Donner der Kanonen das allgemeine Schweigen brach.
Franzosen versicherten, dass die glänzendsten Feste des wollüstigen französischen Hofes mit diesen nicht zu vergleichen gewesen wären.
Tags darauf ward Befehl gegeben, dass die Stadt beleuchtet und jeder Hauseigenthümer im Unterlassungsfalle mit harter Strafe angesehen werden sollte. Hier zeigte sich deutlich die Stimmung
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/58&oldid=- (Version vom 7.7.2023)