Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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fehlenden Produkte des Mineralreichs ohne baaren Geldverlust ersetzen.
Von der Kultur des Geistes darf man nur Früchte in einigen Jahren hoffen. Die Hindernisse sind nun beseitigt, die ihr entgegen standen. Die Lehranstalten haben jetzt schon eine andere Gestalt erhalten. Den Jesuiten ist ihr bleierner Zepter entwunden, aber die bessern Köpfe zittern noch vor heimlichen Machinationen des Priesterstandes. Die Privat- und öffentlichen Bibliotheken vermehren sich, und die Regierung unterstützt sie nach Kräften. Auch der Buchhandel gewinnt eine andere Gestalt, und schon jetzt machen grosse deutsche Buchhändler Anstalten, sich am Rheine zu etabliren. Die Anzahl der Druckereien wird sich in Einem Jahre wenigstens vermehren, so wie das Bedürfniss grösser wird, sich die Früchte der vom Staate garantirten Denk- und Pressfreiheit einander mitzutheilen.
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 382. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/408&oldid=- (Version vom 19.11.2023)