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Dorfes nahm sich ein herrschaftliches Schloss gut genug aus. Es liegt unten im Thale und frappirt sehr, wenn man es auf ein Mahl, indem man aus einem düstern Walde hervortritt, tief unter sich liegen sieht. Es gehört dem Grafen von Metternich-Winneburg, der es vor ungefähr achtzehn Jahren von dem ehemahligen Besitzer, einem Herrn von VAIDER gekauft hat. Was die Republik in Zukunft daraus machen wird, muss man erwarten. Ich wenigstens wüsste es in diesem Lande gar nicht zu gebrauchen, weder zur Wohnung, noch zu einer Fabrike. Was soll man an einem Orte fabrizieren, der keine taugliche Naturprodukte hat?

Mein Begleiter nahm es auf sich, mich bei dem Beamten, der sein Freund ist, und im Schlosse wohnt, einzuführen. Wir wurden unter dem Thore von einem freundlichen Mädchen, der Schwägerin des Beamten empfangen und mit frischer Milch bewirthet. Unser Mittagsessen war ländlich und frugal. Ich labte mich nach vierzehntägiger schlechter Bewirthung während meiner Streifereien durch diess Land, hier an köstlichen Stein-Forellen, von schönen Händen bereitet und aufgetragen.

Nachmittags machten wir einen Spaziergang nach Hohenfels, einem Dorfe, das schauerlich schön zwischen nackten Felsen in der abgeschiedentsten