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sie so zuvorkommend, dass ich gar keine Mühe habe. Sie legt sich auf den Rücken, auf den Bauch, auf die Seite, wie ich es haben will, und wie es mir jedes Mahl am besten gefällt. Sie lässt sich lecken und leckt mich, so oft ich nur will, und ohne genug zu kriegen. Sie isst mir zu Gefallen kein Schweinefleisch, kein Wildpret und keine Fische, und wascht sich täglich vier Mahl nach dem Beispiele DANIEL’S.

Der alte Fürst gerieth über das Betragen seines Sohnes in die grösste Verlegenheit. Er schrieb selbst:

Wie soll ich es halten mit meinem einzigen Sohne? sechs und vierzig Jahre alt, zuweilen von guten Einsichten in Geschäften, willens den Unterthanen Gutes zu thun, hasst er die Lügen, sogar übertriebene Ausdrücke in Briefen, hat Furcht vor mir. Soll ich nach unserm beschwornen Stammverein ihn von der Regierung ausschliessen? Wie so? Er ist allso doch nicht imbecillis? Nein, aber voller Thorheiten. Nach Medici KÄMPF Aussage steht Verstand und Narrheit in der Wage. Es sind wohl viele extravagante Herrn, die so regieren. Übel genug! Gut wäre es, wenn man es hindern könnte. Diess Mahl steht es in