Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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leidet. Meine Nerven sind dadurch oft so angespannt, dass ich von einem Schwindel überfallen werde, und mich gleich einem Verzweifelnden gebährde. Ich hatte mir vorgenommen, mich dieses Jahr recht fleissig in Regierungsgeschäften zu üben; die vielfältigen Gewissensskrupel vereiteln aber alle diese guten Vorsätze.
Nun folgen 19 Skrupel, die der Sohn seinem Vater in einem vertraulichen Tone erzählt. Unter andern, ob man den ewigen Kleesamen, der ursprünglich aus Medien und Persien abstamme, kaufen dürfe, indem die Ausfuhr dieses Samens, von den jetzigen Beherrschern dieser Länder, den Türken, vermuthlich verboten sei, und man allso durch den Ankauf die Unterthanen zur Sünde verleite und einen Diebstahl begehe.
ALEXANDER antwortete unter Thränen, gab guten Rath, und bat seinen Sohn, sich gute Gesellschaft zu wählen, sich zu beschäftigen, und einem geschickten Arzt anzuvertrauen, indem seine Gemüthsunruhe auch wohl gar von seinem zerrütteten Körper herrühren könnte.
Der Erbprinz antwortete seinem Vater:
- Dass er aus seiner Ermahnung vielen Trost geschöpft habe, dass sie Balsam auf seine
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 269. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/295&oldid=- (Version vom 28.1.2024)