Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris | |
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diesen nicht genugthuend war. Er verlangte allso von seinem ehemahligen Hofmeister eine weitere Ausführung. Dieser, der während seines Einflusses auf den Prinzen, Alles versucht hatte, ihn von seinen Sonderbarkeiten zu heilen, suchte die Sache auf einer lächerlichen Seite darzustellen, indem er folgenden Satz brauchte: wer nicht bei der Taufe des Pabstes zugegen gewesen, oder wenigstens zwei unverwerfliche Zeugen darüber aufweisen kann, die solches selbst gesehen, der zweifelt, ob der Pabst ein Christ sei, und dieses wäre doch wohl dem Pabst das grösste Unrecht gethan.
Diess schien zu wirken, und der Prinz war wenigstens auf eine Zeit geheilt, so dass ihn sein Vater zum Präsidenten aller Kollegien ernannte, und ihm sogar ein Mahl während seiner Abwesenheit die Statthalterschaft auftrug, die er mit vieler Sorgsamkeit geführt, und als Präsident einige gründliche Gutachten ausgearbeitet haben soll.
Doch bald hing er wieder seinen alten Skrupeln nach. Er schrieb darüber eine eigene Abhandlung,
Johann Nikolaus Becker: Beschreibung meiner Reise in den Departementern vom Donnersberge, vom Rhein und von der Mosel im sechsten Jahr der Französischen Republik, in Briefen an einen Freund in Paris. Christian Gottfried Schöne, Berlin 1799, Seite 265. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:JN_Becker_-_Beschreibung_meiner_Reise_1799.pdf/291&oldid=- (Version vom 28.1.2024)