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sind eben so wenig besucht. Aber überall stösst man auf Andächtler, die vor Fetischen auf den Knieen liegen, und vor den Thoren auf Bettler und Müssiggänger.

Der Adel war hier ehemahls weder zahlreich, noch sehr begütert, und die Stadt zog nur sehr kleinen Nutzen von ihm, weil er von allen Abgaben frei war, und sehr selten hier wohnte. Die Grafen von LEIEN, METTERNICH-WINNEBURG und BASSENHEIM haben hier schöne Gebäude besessen. Das ehemahlige Haus des zweiten liegt auf dem erhabensten Orte der Stadt, und beherrscht eine vortreffliche Aussicht. Es lässt sich von allen diesen Herren nur sehr wenig sagen. Von dem letzten habe ich oben bei Gelegenheit von Friedberg des breitern gesprochen. Wenn Du aber noch mehr von ihm wissen willst, so verweise ich Dich auf die Streifereien durch einige Gegenden Deutschlands, in denen Seite 222 und 223 eine hier allgemein bekannte und um nichts übertriebene Anekdote zu lesen ist. Von den Andern lässt sich wenig Böses sagen, und wenn sie nicht das Unglück hätten, von Adel zu sein, so würde man vielleicht recht gute Bürger aus ihnen machen können.

Koblenz hat viele Heiligthümer, an denen