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bei unserer Abreise mitten auf der Donau, die so eben den Inn und die Ilz verschlungen hat, mit den schönsten Parthieen, wie sie kein Maler phantasieren kann, werden mir nie aus dem Gedächtnisse kommen. Wir liessen die Ruderer ruhen, und das Schiff queer gegen den Strom kehren, um nichts von dem bezaubernden Anblicke zu verlieren, und ihn desto länger zu geniessen. Der Dom, die Stiftskirche, das hohe Amt, der Vertrag von 1552, alles ward darüber vergessen. Wir lebten und webten in der herrlichen Natur und Kunst, und ich dachte mich um ein paar Jahre zurück, wo ich mit so vielem Vergnügen die Rheinreise gemacht, und unter Koblenz eine ähnliche Ansicht genossen hatte.“

Zwei andere Ähnlichkeiten habe ich auf der Elb-Brücke zu Dresden und auf der Moldau-Brücke zu Prag gefunden. Doch ist das Gewimmel von Menschen auf diesen beiden Brücken, weil sie zwei Seiten beider Städte verbinden, sehr viel grösser, als hier in Koblenz, besonders in dem ungeheuern Prag, wo das Gedränge fast so stark ist, als auf der Donau-Brücke in Wien, wodurch die Stadt selbst mit der Leopolds-Stadt zusammenhängt. Die Dresdner Brücke hat auch wegen ihres heitern Ansehens, des an beiden Seiten