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     Wenn Priesterstolz und Aberglaube
Wie Mehlthau eine Gegend trifft,
Verdorrt die Saat – verwelkt die Traube,
Und aus dem Ölbaum rieselt Gift.
Besangen wohl des Landmanns Lieder
Sein Glück an einem Erntetag
In Argos Thälern, eh’ die Hider
Dem Arm des Rächers unterlag?
     Hier heisst die Tugend eine Bürde;
Der Weisheit selbst wird hier geflucht,
Die nicht in Klöstern Menschenwürde,
Nicht Trost am Tisch des Gauklers sucht;
Bei ihm – der Felsen abzuründen
Verspricht, der Berg’ und Thäler gleicht,
Und deinem Mund Erlass der Sünden
Und deinem Gaum Vergebung reicht.
     Wie stürzt nicht der bethörte Haufe
Ihm zu! begafft und überschlägt
Die Waare, die zu gutem Kaufe
Er ihren Sinnen vorgelegt!
Der Mörder packt dann wie der Zecher,
Ein Sortiment zum andern auf,
Und jener Schutzgott der Verbrecher
Spricht Segen über ihren Kauf.