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wie die meisten kleinen Reichsstädte, in einem armseligen Zustande, und ist nicht im Stande, ihr Reichskriegskontingent zu unterhalten.

Auf der zu der rheinischen Ritterschaft gehörigen Burg haus’te weiland der berüchtigte Burggraf BASSENHEIM, der in den Zeiten der GÖTZE von Berlichingen und ULRICHE von Wirtemberg keine unwichtige Rolle gespielt haben würde. Seit die Franken seine Güter jenseits des Rheins in Beschlag genommen haben, ist seine Periode vorüber. Die chronique scandaleuse der unmittelbaren rheinischen Ritter erzählt die schauderhaftesten Geschichten von ihm. Er konnte seine Bubenstücke desto ungestörter verüben, weil er zu einer für die Menschheit eben nicht tröstlichen Zeit Präsident am Reichskammergerichte war.

Wenn man Frankfurt vor dem gegenwärtigen Kriege mit seinem jetzigen Zustande vergleicht, so stösst man auf einen auffallenden Unterschied in Rücksicht des Reichthums durch alle Bürgerklassen. Die Anhäufung des baaren Geldes hat eine ungeheuere Revolution hervorgebracht, und eine Theuerung der Lebensmittel veranlasst, die ausserordentlich ist. Man kann zuverlässig eine Summe von zwanzig Millionen Gulden berechnen, die Frankfurt rein und baar gewonnen hat. Wenn