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Sonderbar ist es, dass der letztverstorbene Fürstbischof von Speier (wie bekannt, auch einer der fürstlichen Sanskulotten dieses Jahrhunderts) in einer Druckschrift an den Reichstag geäussert hat, dass er zwar aus menschlicher Schwachheit da und dort einen kleinen Fehler begangen, aber doch nie, um seine Kasse zu füllen, einen schändlichen Menschenhandel hätte treiben wollen.

Bei St. Goar wird trefflicher Lachs gefangen, der sich nirgends in diesen Gegenden so gut findet, als hier. Die Einwohner treiben damit einen einträglichen Handel. Sie schicken ihn, geräuchert und in Stroh eingepackt, meist nach Frankfurt und Kölln, wo er durch Kaufleute weiter speditirt wird. In St. Goar selbst ist er nichts weniger als wohlfeil. Wir mussten in unserm Wirthshause zum grünen Wald das Pfund mit 24 Kreuzern bezahlen.