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selbst besucht, und vor allen Dingen den Rückblick über den Fluss und seine herrlichen Ufer nicht vergisst. Wir haben diese Art zu reisen, so viel es sich in dieser Zeit nur immer thun liess, befolgt, und so können wir sagen, dass uns die vierzehn Tage, die wir von Mainz biss Boppart zugebracht haben, wie liebliche Traumbilder verflogen sind.

Gegen 1 Uhr Nachmittags schifften wir uns von Kaub nach Ober-Wesel ein, in Gesellschaft munterer Freunde und geschickter Musikanten. Wir sangen nach NAUMANN’S herrlicher Musik das schöne Lied von SALIS.

Wir ruhen vom Wasser gewiegt,
Im Kreise vertraulich und enge;
Durch Eintracht wie Blumengehänge
Verknüpft und in Reihen gefügt:
Uns sondert von lästiger Menge
Die Flut, die den Nachen umschmiegt.
So gleiten, im Raume vereint,
Wir auf der Vergänglichkeit Wellen,
Wo Freunde sich innig gesellen
Zum Freunde, der redlich es meint!
Getrost, weil die dunkelsten Wellen
Ein Glanz aus der Höhe bescheint.