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grossen Sees bildeten, der sich biss nach Oppenheim und Darmstadt erstreckte. Man kann zu beiden Seiten des Flusses noch die Spuren erkennen, wo die Felsen mit den Bergen am Ufer zusammen hingen. Wenn das Wasser niedrig geht, so sieht man auch queer über den Rhein die schroffen Felsen noch. Der Schiffer hat zur Durchfahrt keinen andern Raum, als am linken Ufer, wo sich der Fluss wohl zuerst mit Macht durchgerissen haben mag. Gefährlich ist diese Durchfahrt keineswegs, und Alles, was leichtgläubige Reisende davon erzählen, sind Ammenmährchen. Kein Mensch in Bingen weiss sich zu erinnern, dass hier ein Schiff verunglückt wäre, und ich habe auch nie, so oft ich diese Reise gemacht habe, etwas von dem Falle des Wassers empfunden, von dem der Verfasser der Reise auf dem Rhein erzählt. Ein starkes Fluten ist allerdings hier, wie überall, wo sich eine solche Masse Wassers zwischen einer Kluft durchdrängt. Die berüchtigten Strudel und Wirbel in der Donau sind viel gefährlicher, denn da scheitert wenigstens alle zwei Jahre ein Schiff, selbst nach THERESEN’S und JOSEF’S Bemühungen, die Fahrt zu sichern. Sonst hat die Gegend hier und dort manche Ähnlichkeiten, die sich mir dennoch aufdrangen, obgleich ich die Donaufahrt nur Ein