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des Berges, wo die Blume wächst, so stark, dass die Aufseher aus ihren Hütten wandern und den entgegen gesetzten Theil des Berges beziehen müssen. Ich habe auch in Mainz schon öfters gehört, und selbst FORSTER in seinen unerreichbaren Ansichten findet es wahrscheinlich, dass unter den Hügeln von Hochheim und Johannisberg ein Kohlenflötz durchgehe, und durch seine innere Hitze den Stralen der Sonne noch nachhelfe. Ich sprach mit verschiedenen einsichtsvollen Weinbauern davon. Sie hatten aber entweder keinen Begriff von einem Kohlenflötz, oder fanden sich beleidigt, weil ich mehr wissen wollte, als sie; – und so erhielt ich wenigstens hier keine Aufklärung über diese Meinung. Nur Einer sagte mir, dass er sich noch aus seinem Jünglingsalter erinnerte, wirklich verbrannte Steine aus einem Fundamente getragen zu haben, als die Probstei von dem Bischof von Fuld modernisirt, und der Keller, der unter dem Weinberge hinläuft, ausgebessert wurde.

Es ist erstaunlich, welche Arbeit und Mühe auf diesen kleinen Strich verwendet wird. Die Arbeiter sind immer dabei beschäftigt. Wenn im Frühjahre das Beschneiden und Binden vorüber ist, so giebt der Sommer den Winzerinnen zu thun.