Seite:Isidors Geschichte der Gothen, Vandalen, Sueven.pdf/56

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

er möge sie vor gänzlicher Vernichtung bewahren. Ihr Anführer war Ambrosius Aurelianus, ein Mann von demüthigem Herzen, der als der einzige von römischer Abkunft jenem Blutbade entgangen war, während seine Eltern, die königlichen Namen und Abzeichen getragen hatten, darin umgekommen waren. Unter seiner Führung faßten die Britten wieder Muth, boten den Siegern die Schlacht an und errangen unter Gottes gnädigem Beistande den Sieg. Von da an hatten bald diese, bald jene die Oberhand bis zum Jahre der Belagerung des Badonischen Berges,[1] wo sie den Eindringlingen eine große Niederlage beibrachten, im 44. Jahre nach deren Landung an der brittischen Küste. –

23. Im Jahre 582 nach der Fleischwerdung des Herrn bestieg Mauricius, seit Augustus der 54. Kaiser, den Thron und regierte 21 Jahre. Im zehnten Jahre seiner Herrschaft gelangte Gregor, gleich ausgezeichnet durch Thatkraft wie durch Gelehrsamkeit, auf den päpstlichen Stuhl. Er regierte 13 Jahre 6 Monate und 10 Tage. Von göttlichem Geiste getrieben sandte er im 14. Jahre des obengenannten Kaisers, ungefähr im 150. nach der Ankunft der Angeln in Britannien, den Knecht Gottes Augustinus und mit ihm mehrere andere gottesfürchtige Mönche aus, um dem Volk der Angeln das Wort Gottes zu predigen. Gehorsam den Befehlen des Pontifex hatten sie sich schon aufgemacht und einen Theil des Weges zurückgelegt, als plötzlich feige Furcht sie faßte: gemeinsam kamen sie zu dem Entschluß, es sei gerathener, nach Hause zurückzukehren als ein barbarisches, wildes und ungläubiges Volk aufzusuchen, dessen Sprache sie nicht einmal kennten. Unverzüglich ordnen sie den Augustin ab, welchen

  1. Bannesdown; nach Polydorus Virgilius Blacancore in der Grafschaft York.