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Martina gottes dirne
Von tugenden was si virne
226,1
Wan si driv abgot valte
Und storte si mit gewalte
Appollen artemiden vnd zeum
Den wart ir selden drvm
5
Von der maget abgehowen
Daz muoze der keiser schowen
Da von so wart er beide
Mit zorne vnd mit leide
Also gar vaste bedruckit
10
Daz dem armen wart gezvckit
Swaz er frovden solde haben
Div wart in leide begraben
Sin herze was besovfet
Und anderest getovfet
15
In vngezalten sorgen
In den er muose worgen
Sin frovde begunde sorgen
Svften vnd langes worgen
Was siner kvrzwile gelt
20
Swaz im frovden ie div welt
Mit ir losem valsche bot
Daz wart mit iamers lot
So volleclichen widerwegen
Im wart der welte abent segen
25
In der sünden naht gebotten
Uon sinen valschen abgotten
Mit den ez was verteilit
Mit dem fluoche geseilit
226b,29
Vnd mit der svnden brittel
30
Siner selden wart ein tittel
Geschriben vnd ein ende
Mit der gotlichen hende
Der veige hatte verruochit
Swaz er ie versuochit
35
An der megde hatte hie
Daz ez allis wider gie
Mit schaden ie zeleste
Zvo sines herzen veste
Im waren fromde geste
40
Under tugenden die beste
Der keiser hiez von zorne
Die maget hoh geborne
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 569. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0569.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)