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In ir hare daz si truoc
90
Martina maget cluoc
Horint wie der verfluochte
So fromde wege suochte
Er was in mengen sorgen
Do er wande verborgen
95
In der megde hare ligen
Zovber wie was im verzigen
Sinne vnd bescheidenheit
Sin torscher muot was so breit
Daz er niht wol en mohte
100
Erkennen was im tohte
Siner witze was er erblant
Dez hiez er da zehant
Der reinen gotis tockel
Ir golt reiden lockel
105
Zerren vz ir swarten
Der minneclichen zarten
Da mit si got gezieret
Hatte vnd geflorieret
Dvr den wiplichen pris
110
Wan daz kvsche himel ris
Was da mit gebluomet
Ir hobit mit geruomet
219,1
Wan daz was vmbedaht
Als der reinen was geslaht
Dur ir kvsche ein schappel
Dar vf daz was sinwel
5
Als megden ist irlovbit
Schappel vf blozis hovbit
Lilien wis vnd rosen rot
Als ez daz reht ie gebot
Die rosen tiutet ir bluot
10
Daz div reine kivsche guot
Dur den rehten glovben goz
Uon der och clariv milch floz
Dv vnd die lilien blanc
Tiutent den kvschin gedanc
15
Den ir herze niht verlie
Dez ir hovbit bloz enpfie
Uon reht den zwivalten cranz
Von rosen vnde lilien glanz
Gedenkint wie der verworhte
20
Alexander ane vorhte
Der megde hobit honde
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 551. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0551.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)