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Mit mengem lobe sanc
Willeclichen vnverdrozzen
In dem kerker beslozzen
Uon allir ir sele maht
Ane vnderlaz die naht
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Begie diu wandel frige
Mit der himelschen kvnpanie
Gotte div siben gezit
Vnd bevalh im ir alten strit
Wan nach zwein tagen
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Als ich hœre sagen
Wolt ein grozes opfir tuon
Alexander dur hohen run
Mit gewalte friliche
Uon starker koste riche
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In einem tempil nahe bi
Da inne waren selden fri
Gehuset zwelf abgotte
Nach vil richer keiser gebotte
Als si der tievil lerte
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Da mitte er si verkerte
Unde hiez die reinen maget
Martinam div was vnverzaget
184,1
In daz tempil fuoren
Sinen alten criec ruoren
Div kam in lihter wunne
Livhtende als diu svnne
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Uon gottis genade si schein
Als der edil karfunkilstein
Fur ander gesteine tuot
Ir herze vnd ir muot
Was so rehte luter
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Crist ir gemahel truter
Hatte si so gar geschonit
Uber menschlich nature gekronit
Daz doch niht enwolde
Erkennen als er solde
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Der gesehinde blinde
Daz er iht wolde linde
Werden von keinem zeichen
In kvnde niht erweichen
So menic gottes wunder
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Siner svnden durriv zvnder
Was von dez tievils fiure
Enbrant vil vngehiure
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 463. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0463.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)