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In reinekeit was so groz
Daz milch fur blvot floz
Von ir libes wunden
110
Und die nature begunden
Wunderlich verkeren
Milch fur blvot reren
140,1
Als wie reine si doch was
Daz durluter spiegel glas
Daz die nature wandelte
Do man si vbil handelte
5
Ez was gote wol gemeze
Do dv maget der heze
Berovbit wart dez libes
Div bilde eines wibes
Uzzin an der forme trvoc
10
Der man dur zvht dur fuoc
Ie do her och schonde
Wan wibes nam och kronde
Allen manlichen pris
Als ein gebluomtes meigen ris
15
Div reinen wip glestint
Die den himil gestent
Mit mengem stolzin degine
Siv sint mit gotis segine
Hie gewihit vf erde
20
Vil menge maget werde
Hant si gesant zehimel
Ane masen ane schimel
Dez cleine hat genozzen
Martina div beslozzen
25
In dem kerkere lac
Der menic engel pflac
Die ir herze trosten
Uon aller vorhte losten
140b,29
Die hiez der keiser fruoge
30
Zvo menger grozin muoge
Einen fursten fuoren für
Limenivm von hoher kür
Und hiez si e pfenden
Ir libis namen vnd schenden
35
Mit vnslit harze specke
Daz menic vnrein flecke
Ir liehten glantz vertribe
Und ane clarheit belibe
Martina vil kivsche magt
Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0353.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)