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	Hugo von Langenstein: Martina

Unsir fleisch vnser sinne

Vzwendic vnd inne

Sin wir mit strite bestanden

90

Uon naturlichen vianden

Daz fleisch mit strite strebit

Wider dem geiste vntz ez lebit

Der geist och hin wider dan

Ez sin wip oder man

95

So muoz diz also sin

Daz ist der geistlich pin

Der niemer wirt versvonet

Und alle zit sich gruonet

E daz in hie verende

100

Dez grimmen todes gebende

Der ist der fride gemachet

Swer hie groz bachet

Der het dest e verkofet

So er zemargte lovfet

105

Swer hie rehte wirbet

Der lebit so er stirbet

Got git im lebin dort

Daz wert an endis ort

Daz ist der himilsche hort

110

Swer den rehte bekort

Wer ist der gesprechen muge

Mit warheit ane luge

135,1

Daz er ane tac verzert

Habe vf dirre welte wert

Nach sines herzin willen

Mit froden ane villen

5

Den div schulde me beswarte

Siner gewizzint noch ervarte

Noch dez gehin zornis craft

An im wurde sigehaft

Nach dez vnkvschen fleischis gelust

10

Mit begirlicher akvst

Noch der stritec haz

Sin herze nie getete laz

Noch der last gefugte leit

Der vnreinen gitekeit

15

Oder dem sin herze wirt verspart

Uor der geswollen hofart

Div sich allis hœhit

Den muot vf sünde zœhit

Empfohlene Zitierweise:
Hugo von Langenstein: Martina. Hg. von Adelbert von Keller. Stuttgart 1856, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hugo_Martina_1856_0340.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)