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BOTSCHAFT

So viele lange Tage mußt’ ich warten –
Dort, wo bei Felsgestein und feuchten Mosen
Zum Winkel des Vergessens wird der Garten,
Dort harrten längst schon dein die roten Rosen.

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Und endlich sehe ich, daß du mit deinen zarten

Geliebten Händen hast für diese losen
Blumen mir hingelegt das Buch des Barden.
Ich lese – spüre fernen Sturmes Tosen.

Kein Wort von dir – nur die verlohten

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Inbrünste alter Zeit. Nichts als die herben

Verklungenen Lieder eines großen Toten.
Oh du Geliebte, hat mein Sehnsuchtswerben
Mir keinen einz’gen Gegengruß entboten?
Da – halt – ein Bleistrich
 einsam muß ich sterben.

Empfohlene Zitierweise:
Sophie Hoechstetter: Vielleicht auch Träumen. Müller, München und Leipzig 1906, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hoechstetter_Vielleicht_auch_Traeumen.pdf/29&oldid=- (Version vom 1.8.2018)