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παντα και μοσχοσφαγιστικα καλουμενα · δεκα δε ἐστι τα εἰς την τιμην ἀνηκοντα των παρ’ αὐτοις θεων, και την Αἰγυπτιαν εὐσεβειαν περιεχοντα. οἱον περι θυματων, ἀπαρχων, ὑμνων, εὐχων, πομπων, ἑορτων, και των τουτοις ὁμοιων[1].

     Ihr Beruf wird schon durch ihren Namen angedeutet. Στολισμος ist Kleiden, Bekleiden, besonders das Anlegen kostbarer Gewänder oder eines heiligen Schmucks[2]; wer dieß besorgt und die Gewänder aufbewahrt, ist Stolist[3].

     Um das Folgende richtig aufzufassen, erinnere man sich, dass die Aegyptier oft Vielen übertrugen, was unzertrennbar zu sein schien, z. B. in der Heilkunst[4]. Die Stolisten besorgten die Kleidung der Götterstatuen, und veranstalteten theils, theils wachten sie darüber, dass alles, was im Dienste des Tempels oder aus freiem Antriebe zur Anbetung, ferner als Opfer oder Weihgeschenk in den Tempel kam oder gebracht wurde, und bei den Aufzügen erschien, in Hinsicht auf das Aeußere den priesterlichen Vorschriften entsprach.

     Nicht immer werden sie genannt, wenn vom Kleiden der Götterstatuen oder heiliger Bilder anderer Art oder heiliger Thiere, oder vom Umhängen von Gewändern und Binden die Rede ist. In der Erzählung von dem Löwen, welcher von Apollonius erfährt, daß Amasis Seele in ihn eingewandert sei, schmücken Priester, unverkennbar Stolisten, das Thier mit Halsbändern und Binden, worauf es unter


  1. 41) Strom. 6, 633. D.
  2. 42) Hesych. v. στολισμος, ἱματισμος, κοσμος. Inschr. v. Ros. L. 40. παρατιθεναι ἱερον κοσμον f. στολιζειν. Plutarch. Ιs. et Osir. p 366. F. και τουτο στολιζουσι και κοσμουσιν.
  3. 43) 2 Kön. (Regum 4. sept.) 10, 22. Και εἰπεν Ἰηου – – ἐξαγαγετε ἐνδυμα ἁπασι τοις δουλοις του Βααλ. και ἐξηνεγκεν αὐτοις ὁ στολιστης (כלבוש) Vgl. L. 40.
  4. 44) Herodot. 2, 84.
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Wilhelm Drumann: Historisch-antiquarische Untersuchungen über Aegypten. Universitätsbuchhandlung, Königsberg 1823, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Historisch-antiquarische_Untersuchungen_112.png&oldid=- (Version vom 1.4.2019)