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Um 17,00 Uhr wurde die Verurteilte durch zwei Gefängnisbeamte vorgeführt. Der Leiter der Vollstreckung stellt die Personengleichheit der Vorgeführten mit der Verurteilten fest. Sodann wurde die Verurteilte dem Scharfrichter übergeben. Die Gehilfen des Scharfrichters führten sie an die Fallschwertmaschine, auf welcher sie unter das Fallbeil geschoben wurde. Scharfrichter Reichhart löste sodann das Fallbeil aus, welches das Haupt der Verurteilten sofort vom Rumpfe trennte. Der Gefängnisarzt überzeugte sich vom Eintritt des Todes.

Die Verurteilte war ruhig und gefasst.

Von der Übergabe an den Scharfrichter bis zum Fall des Beiles vergingen 06 Sekunden.

Der ganze Hinrichtungsvorgang, der sich ohne Zwischenfall vollzog, dauerte vom Verlassen der Zelle an gerechnet ·/. Minute 48 Sekunden.

Nach der Abnahme von der Fallschwertmaschine wurden der Körper und das Haupt der Verurteilten in einen bereitstehenden Sarg gelegt und dem Polizeipräsidium München zur Verbringung in den Perlacher-Friedhof übergeben.

 
 
Weyersberg Max Huber
Reichsanwalt. Urk.-Beamter.
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Albert Weyersberg, Max Huber: Weisse Rose. München, 22. Februar 1943, Seite 2. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hinrichtungsprotokoll_blatt_2_801x0_0_26.jpg&oldid=- (Version vom 11.12.2020)