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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer

Willens, die Handlung des Verstandes und das Körperliche, und zwar wird das erstere, wie oben festgestellt ist, von Gott allein, unmittelbar gelenkt; das zweite von einem Engel, das dritte von einem Himmelskörper: mag es davon auch nur gelenkt, nicht gezwungen werden.

Zweitens, weil nämlich aus dem Gesagten ersichtlich, daß die Entscheidungen und Wollungen unmittelbar von Gott gelenkt werden, nach dem Apostelworte: „Gott ist es, der in uns das Wollen und Tun lenkt, nach seinem guten Willen“, und die menschliche Erkenntnis des Verstandes von Gott durch Vermittlung der Engel geordnet wird, deshalb wird auch alles Körperliche, mag es innerlich sein wie Tugend und Wissen, erworben durch innere, körperliche Kräfte, mag es äußerlich sein, wie Gesundheit und Krankheiten, von Himmelskörpern durch Vermittlung der Engel verwaltet. Dies berührt auch Dionysius, de div. nom. 4.: daß die Himmelskörper die Ursache dessen sind, was in dieser Welt geschieht; doch ist das zu verstehen bezüglich der natürlichen Gesundungen und Erkrankungen. Da aber jene Krankheiten wegen der Macht des Dämons, der jene mit Zulassung Gottes bewirkt, übernatürlich sind, deshalb können wir nicht sagen, daß es aus dem Einflusse der Himmelskörper geschehe, daß jemand behext wird, wie man wohl sagen kann, daß es aus dem Einflusse der Himmelskörper geschehe, daß jemand nicht behext wird.

Wenn gesagt wird, daß das Gegenteil dabei zu geschehen habe, und wie Gesetztes bei Gesetztem, so Entgegengesetztes bei Entgegengesetztem, so wird geantwortet, daß, wenn jemand vor solchen übernatürlichen Krankheiten durch die Kraft der Himmelskörper bewahrt wird, dies nicht durch die Kraft der Himmelskörper unmittelbar geschieht, sondern durch die Kraft des Engels, welcher jenen Einfluß verstärken kann, daß ein Feind mit seinen Hexereien nicht über ihn hinaus kann; und diese Engelskraft kann von einem Motoren des Himmelskörpers abgeleitet werden: wie wenn jemand im Augenblick sterben müßte, da seine Zeit abgelaufen, so kann doch Gott, der immer durch Mittelursachen derlei tut, in seiner Macht eine Veränderung bewirken, indem er die erhaltende Kraft anstatt der vernichtenden der Natur und ihrem Einflusse sendet. So dürfen wir auch von dem, der behext werden kann, sagen, daß er auch auf solche Weise vor Hexerei bewahrt bleibt; oder es geschieht eine solche Bewahrung von einem zur Bewachung beorderten Engel, was auch die vorzüglichste unter allen Wachen ist.

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Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/206&oldid=- (Version vom 1.8.2018)