Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/131

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer


Daher geben die katholischen Doktoren die Unterscheidung, daß die durch Hexenwerk geschaffene Impotenz entweder zeitweilig oder dauernd sei. Wenn zeitweilig, dann hindert das nicht. Sie gilt aber dann für zeitweilig, wenn im Zeitraume von drei Jahren die Ehegatten, beieinander wohnend, und sich alle Mühe gebend, geheilt werden können, sei es durch die Sakramente der Kirche, sei es durch andere Heilmittel. Wenn sie aber durch kein Mittel geheilt werden, dann gilt sie für dauernd, und dann geht sie entweder der Schließung und Vollziehung der Ehe voraus und hindert so, die Ehe zu vollziehen und zerstört die schon geschlossene, oder sie folgt der Schließung der Ehe, aber nicht der Vollziehung und stört so, wie einige sagen, die schon geschlossene Ehe auch. Es heißt nämlich, XXXIII, qu. 1, c. 1, daß die Ehe bekräftigt wird durch die Pflicht, (des Fleisches nämlich, sagt die Glosse). Oder die Impotenz folgt der Vollziehung der Ehe, und dann zerstört sie das eheliche Band nicht. Mehr wird dort angeführt, extra de frigidis usw., von Hostiensis und Goffredus, und auch von den theologischen Doktoren; w. o.

Zu den Argumenten: Bei dem ersten ist hinreichende Klarheit aus dem, was gesagt ist. Denn erstens, daß die Werke Gottes durch die Werke des Teufels zerstört werden können, wenn Hexerei unter Verheirateten stattfinden könnte — dieser Einwand gilt nicht: Vielmehr ist das Gegenteil klar, da der Teufel nichts kann außer mit Zulassung Gottes; item, daß er nicht mit Gewalt, wie ein Tyrann, zerstört, sondern durch eine gewisse äußere Kunst, wie oben erhellte.

Zum Zweiten hat sich oben gezeigt, warum Gott (Behexung) lieber bei diesem Liebesakte als bei den anderen zuläßt. Er kann ja auch Macht haben über andere Handlungen, wenn Gott es zuläßt. Daher gilt es nicht, daß er (auf diese Weise) die Welt vernichten könne.

Drittens: Dieselbe Klarheit aus dem Gesagten.

Ob die Hexen durch gauklerische Vorspiegelung die männlichen Glieder behexen, so daß sie gleichsam gänzlich aus den Körpern herausgerissen sind, neunte Frage.

Drittens wird eben diese Wahrheit erklärt durch die teuflischen Vollbringungen an dem männlichen Gliede; und damit diese Wahrheit noch mehr hervorleuchte, wird gefragt, ob die Hexen imstande seien, die männlichen Glieder durch die Kraft

Empfohlene Zitierweise:
Jakob Sprenger, Heinrich Institoris; J. W. R. Schmidt (Übersetzung): Der Hexenhammer. Hermann Barsdorf, Berlin & Leipzig 1923 / 1489, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hexenhammersprenger1923.djvu/131&oldid=- (Version vom 14.9.2022)