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begnadigt. Hatte sie doch den Apostel Paulus zu wiederholten Malen gesehen und von ihm aus Rom den Brief erhalten, der das Geheimnis der christlichen Kirche als der innigsten Gabe der Liebe Jesu darstellt. In manchen seiner Briefe hat er auch die Herrlichkeit Jesu Christi, des aus Leiden des Todes gekrönten Heilsmittlers, mit herrlichen Farben geschildert; aber in keinem andern hat er so die Beziehungen zur Gemeinde dargestellt, als im Epheserbrief. Es ist der Brief, in dem er den wunderbaren gliedlichen Zusammenhang aller Glieder untereinander und mit dem königlichen Haupte aufzeigt. Die Gemeinde hatte auch seinen Schüler Timotheus als ihren Bischof und nun den Ertrag der ganzen Lebenserfahrung des Apostels Johannes erhalten. Vier Stücke also: 1. St. Pauli Missionstreue, 2. seinen Gefangenschaftsbrief, 3. seinen Schüler Timotheus als letzten Liebesgruß zu ihrem ersten Bischof und 4. den ganzen Ertrag des reichen Lebens St. Johannis, der ja ihr zweiter Bischof gewesen.

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 „Ich weiß“ (V. 2), spricht der Herr. Unser Urteil ist nur ein Glauben, Denken, Meinen und auch das Urteil der Menschen, welche meinen, viel zu wissen, wird durch Enttäuschung oft getrübt. Selbst das Urteil derer, welche mit dem ganzen Ernste der Nüchternheit Menschen beurteilen möchten, trägt die Gefahr des Irrtums in sich. Bei dem Herrn Jesus Christus, der die Gemeinde durchschreitet und seine Hirten ansieht, sind diese Täuschungen ausgeschlossen. In der Offenbarung stehen Hirten und Gemeinden so zueinander, daß, was den Hirten trifft, auch der Gemeinde gilt. „Ich weiß“, ohne die Möglichkeit des Irrtums, der