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Pachter.
Die besser Dir behagen?

Lieschen.
Was ich einmal gesagt, darf ich nicht zweimal sagen!
(Ab mit einem Schnitter zum Tanz.)

Rose und Hans tanzend.

Rose.
Nun, Hans? noch stets nicht müd’?

Hans.
Ich müde? das sei ferne!
Noch um die Wette tanzt’ ich wohl mit jedem Sterne,
Der dort am Himmel steht, könnt es mit Röschen seyn,
Bis in das Paradies tanzt’ ich mit Dir hinein!

Rose. (spöttisch.)
Ey, wie galant!

Hans.
Vergieb! es war nur Scherz,
Ich meint’ es gar nicht so – (Ach! hätt’ ich doch nur Herz!)

Rose.
Ey, Hans! Du meinst wohl gar, mir sei an Dir gelegen?
Ich tanze nun nicht mehr! (O wär er doch verwegen!
Ich bring’ es nicht heraus, was er im Sinne trägt!)

Hans. (bei Seite)
Da habe ich’s nun! Wie das mich niederschlägt!
Wie sie’s auch meinen mag, selbst wenn sie mild gewesen,
Ich kann die Wahrheit nicht in ihren Augen lesen,
Es ist zu feine Schrift! und forsch’ ich, senkt im Nu,
Die Augenlieder sie, des Herzens Buch ist zu!

Empfohlene Zitierweise:
Helmina von Chézy: Der neue Narziß. Lustspiel in einem Aufzug. Fleischer, Leipzig [1824], Seite 344. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Helmina_von_Ch%C3%A9zy_-_Der_neue_Narzi%C3%9F.pdf/10&oldid=- (Version vom 12.9.2022)