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20 Wochen bei seiner Antwort[1] am Pirnaischen Schlage gedachte, will ich es schließen. Wollte jemand behaupten, daß das Heutige nur gemachte Loyalität gewesen sei? Hand aufs Herz: Nein! Leider macht sich Verbissenheit noch immer Luft, namentlich bei den Soldaten, die mit derselben Gesinnung zurückgekommen, mit der sie ausmarschiert sind. Anger erzählt, daß bei Renners[2] ihrer sieben, als sie auf die Gesundheit des Königs tranken, sich weigerten, mit Preußen anzustoßen, welche auf sie zukamen. Also nur sobald als möglich die Jacke gewechselt. Ihre Uniformen? – Unsre! Das sind die würdigen Reden und Gesinnungen.

Am 12. treten die Stände zusammen, wie lange werden sie bleiben?




  1. Die Antwort des Königs auf die Begrüßung lautete: „Gerade 20 Wochen sind es heute, daß ich diese Stadt verließ. Seitdem sind schwere Prüfungen über Mich ergangen. Das Band aber, das Mich mit Meinen lieben Sachsen verband, ist nicht nur unerschüttert geblieben, sondern durch die gegenseitig getragene Not ist das Band der Liebe noch womöglich inniger geworden, und so sage Ich mit dem altbewährten Spruche: Gott hat geholfen, Gott hilft noch, Gott wird weiter helfen!“
  2. Gastwirtschaft auf der Marienstraße.
Empfohlene Zitierweise:
Erwin Heyne (Hrsg.): Kriegstage in Dresden 1866 und 1870. i. A. des Verein für Geschichte Dresdens, Dresden 1933, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft31VereinGeschichteDresden1933.pdf/77&oldid=- (Version vom 31.5.2024)