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Nr. 91. Karl, Friedrich Albrecht, Markgraf von Brandenburg-Schwedt, 1705–1762, war Statthalter in Hinterpommern, 31 Jahr lang Herrenmeister des Johanniterordens und preußischer Generalleutnant. Schon im ersten schlesischen Kriege focht er mit Auszeichnung; im siebenjährigen Kriege führte er wiederholt selbständige Truppenteile. Zu Ehren dieses trefflichen hohen Offiziers trägt das Brandenburgische Infanterieregiment Nr. 60 die Bezeichnung „Infanterieregiment Markgraf Karl“, und an der Vorderseite des bekannten Rauch'schen Denkmals Friedrichs des Großen in Berlin sieht man den letzten Markgrafen von Brandenburg-Schwedt zu Pferde mit dargestellt.

Gleich nach Ausbruch des siebenjährigen Krieges traf mit König Friedrich II. auch sein Freund Markgraf Karl in Dresden ein und bezog nach dem Aktenstück Die preußische Invasion in Sachsen 1756 im „Lynarschen Hause zu Neustadt“ Wohnung. Wie Hasche in seiner Umst. Beschreibung I, Seite 549 und 550 berichtet, zeigte dieses Gebäude zwei Obergeschosse und ein ziemlich hohes Mansardendach und war nach dem Hofe und Garten zu mit einem Flügel verbunden. Auf dem Raume des später abgebrochenen Vorderhauses steht das etwa um das Jahr 1800 errichtete Gebäude Hauptstraße jetzt 11 (O.-Nr. 132).


Nr. 92. Luther, Martin Gottlob, 1707–1759, der letzte Nachkomme des Reformators im Mannesstamme, lebte von 1734 an bis zu seinem Tode als gesuchter Rechtsanwalt in Dresden. Zwei Schwestern versorgten ihm das Hauswesen, da er unvermählt geblieben war. In den zwei Wohnungsbüchern von 1738 und 1740 wird L. aber unter dem Namen Lotter mit aufgeführt. Die Vornamen und der Beruf stimmen.

Das Haus, das der Rechtsanwalt bewohnte, war das vorletzte auf der linken Seite der heutigen Frauenstraße, hatte aber auch einen Flügel nach dem Neumarkt hinaus und gehörte damals dem Goldarbeiter Geyer. Deshalb lautet auch der Wohnungseintrag: Lotter, Martin Gottlob, Advoc. beym Jouvlier Hr. Geyern am Neumarckte. Bei der Beschießung Dresdens im Juli 1760 wurde das Haus mit vielen anderen Gebäuden der Stadt in Asche gelegt, auch die ziemlich umfangreiche Bibliothek L's. vernichtet. Seine Schwestern hatten nach des Bruders Tode die Wohnung noch behalten. Das später auf der Brandstätte an der Mittlen Frauengasse errichtete neue Haus erhielt die O.-Nr. 401, 1839 O.-Nr. 247 und die Hausnummer 12. 1851 ließ die Handelsfirma Joseph Meyer dieses Gebäude und zwei daranstoßende Wohnhäuser abbrechen und an ihrer Stelle ein schönes Geschäftshaus errichten. Es befindet sich Neumarkt 13 und umfaßt die O.-Nrn. 246, 247 und 248.


Nr. 93. Schmidt, Johann George, 1707–1774, hat als protestantischer Kirchenbaumeister erst ganz neuerdings eine gerechte Würdigung erfahren. Er war ein Vetter George Bährs und schon zeitig in dessen Haus aufgenommen worden. Nachdem Sch. unter ihm das Zimmerhandwerk erlernt und unter seiner Leitung sich künstlerisch ausgebildet hatte, wurde und blieb er seinem Vewandten bis zu dessen Tode 1738 ein bewährter, treuer Gehilfe. An allen von Bähr ausgeführten Bauten (Dreikönigskirche, Frauenkirche usw.) ist Sch. mit tätig gewesen, hat