Seite:Heft19VereinGeschichteDresden1906.pdf/16

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem Luthertum anhing, lassen sich von 1527 bis 1636 26 Dresdner nachweisen, darunter je zwei Söhne sächsischer Hofprediger, des krypto-calvinistischen Johann Salmuth und merkwürdigerweise auch des streng lutherischen Matthias Hoe von Hoenegg. In Heidelberg[1] stellten sich während der katholischen und der lutherischen Zeit keine Dresdner Studierenden ein. In der ersten reformierten Periode von 1559 bis 1576 kamen 3, darunter der älteste Sohn des Kanzlers Ulrich Mordeisen, in der zweiten von 1583 bis 1622, während deren die Universität als der Hauptherd des Calvinismus galt, nicht weniger als 13, darunter drei Söhne des eben genannten Hofpredigers Salmuth. Auf der wenig bedeutenden, gleichfalls calvinistischen Akademie zu Herborn[2] fand sich nur im Jahre 1600 vorübergehend ein Dresdner ein. Die katholische Hochschule zu Ingolstadt[3] dagegen blieb völlig unbesucht.

Von den außerdeutschen Universitäten, deren Matrikeln gedruckt vorliegen, zählt Leiden[4] 16 akademische Bürger aus Dresden, welche die glänzende Blüte der juristischen und medizinisch-naturwissenschaftlichen Studien dahin zog, Utrecht[5] dagegen nur einen einzigen. In Löwen[6], Genf[7], Kopenhagen[8] und Dorpat[9] sind überhaupt keine Dresdner Studenten zu ermitteln.


  1. Die Matrikel der Universität Heidelberg von 1386 bis 1662, bearbeitet und herausgegeben von G. Toepke. 1. bis 4. Teil. Heidelberg 1884–1903.
  2. Matricula studiosorum scholae Herbornensis 1584–1726 (enthalten in: A. von der Linde, Die Nassauer Drucke in der Kgl. Landesbibliothek in Wiesbaden. Wiesbaden 1882. S. 340–496).
  3. Das Matrikelbuch der Universität Ingolstadt-Landshut München, herausgegeben von F. X. Freninger. München 1878.
  4. Album studiosorum academiae Lugduno-Batavae MDLXXV–MDCCCLXXV. Hagae Comitum 1875.
  5. Album studiosorum academiae Rheno-Traiectinae 1636–1886. Ultraiecti 1886.
  6. Matricule de l'université de Louvain, publiée par E. Reusens. Bruxelles 1903.
  7. Le Livre du Recteur. Catalogue des Etudiants de l'Académie de Genève de 1559 à 1859. Genève 1860.
  8. Kjøbenhavns Universitets Matrikel, udgivet af S. Birket Smith. I–II: 1611–1740. Kjøbenhavn 1890–1894.
  9. Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat. Dorpat 1852. – Th. Beise, Beitrag zur Geschichte der ältesten Universität Dorpat: Matricula academiae Dorpatensis 1632–1663 (Mitteilungen aus dem Gebiete der Geschichte Liv-, Est- und Kurlands VIII, 1857, S. 146–191, 513–550). – Album academicum der Kaiserlichen Universität Dorpat, bearbeitet von A. Hasselblatt und G. Otto. Dorpat 1889.
Empfohlene Zitierweise:
Viktor Hantzsch: Dresdner auf Universitäten vom 14. bis zum 17. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, Dresden 1906, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft19VereinGeschichteDresden1906.pdf/16&oldid=- (Version vom 20.11.2023)