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etwas voneinander ab, und ebenso haben die am Schlusse einer jeden befindlichen Nachrichten einen etwas anderen Wortlaut, im ganzen stimmen diese drei Schriftstücke aber ihrem wesentlichen Inhalte nach überein. Entstanden sind sie wahrscheinlich dadurch, daß man sie als Grundlage für den unterm 3. Juli 1379 geschlossenen „Oerterungsvertrag“ zwischen Friedrich, Balthasar und Wilhelm benutzt hat, durch welchen dieselben ihre Besitzungen in drei Teile teilten, nämlich in Thüringen, Osterland und Meißen. Dieser Vertrag bildet den Vorläufer zur Teilung vom 13. November 1382 nach Friedrichs des Strengen Tode[1].

In dem aus dem Jahre 1349 flg. herrührenden Lehnbuche Friedrichs des Strengen (Hauptstaatsarchiv Kopial 24) werden auf Blatt 10b, 11a/b und 43a/b die damals zum districtus Dresdensis gehörigen Orte erwähnt, und es findet sich darunter der größte Teil der in den Verzeichnissen von 1378 genannten Dörfer, doch läßt sich durch dieses Lehnbuch eine Grundlage für den Dresdner Amtsbezirk nicht gewinnen, denn da es sich hier nur um Belehnungen handelt, so können diejenigen Orte, mit denen niemand belehnt wurde, auch nicht mit aufgeführt sein: Ferner sind darin Nachrichten über Zinsen, Leistung von Diensten für das Amt u. dergl. ebenfalls nicht berücksichtigt, weil diese zu den Belehnungen in keinerlei Beziehung stehen, so daß sich Schlüsse über das Einkommen des Amtes nicht ziehen lassen.

Der Bezirk des Amtes Dresden erstreckte sich nördlich, allerdings nur mit vereinzelten Dörfern, bis über Radeburg hinaus (Ober-, Mittel- und Nieder-Ebersbach, Laußnitz), östlich bis Arnsdorf, sowie Rottwerndorf in der Gegend von Struppen, südlich bis Reinhardtsgrimma in der Gegend von Dippoldiswalde und westlich bis Coswig, sowie Wilsdruff und Porsdorf in der Gegend von Tharandt; doch ist dabei an einen geschlossenen Distrikt nicht zu denken, da sich zwischen die einzelnen Orte wieder viele andere nicht zum Amte gehörige Dörfer einschieben. Der dichteste Teil dieser Orte lag auf dem linken Elbufer südlich und südöstlich, etwa zwischen Dresden,

Dohna und Kreischa, und auf dem rechten Elbufer in der Gegend zwischen Pratzschwitz und Schönfeld, sowie nördlich und nordwestlich zwischen Rähnitz und dem Friedewald [Anfänglich war die Beigabe


  1. Originalurkunden Nr. 4278 und 4381.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Haug: Das kurfürstliche Amt Dresden vom 14. bis zum 19. Jahrhundert. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch' Verlagshandlung, Dresden 1902, Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft16VereinGeschichteDresden1902.pdf/17&oldid=- (Version vom 22.11.2023)