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daß darin zugleich ein Beitrag zur allgemeinen Innungsgeschichte geliefert sei, wie ja insbesondere in dem Absatz, der von den Landesverbänden einiger Handwerke handelt, über die Stadtgrenzen hinausgegriffen werden mußte, um das Verhältnis darlegen zu können, in dem die hiesigen zu den mit ihnen verbundenen auswärtigen Innungen standen.

Die Arbeit ruht im wesentlichen auf dem reichen handschriftlichen Material, das sich im Dresdner Ratsarchiv und im Königlichen Hauptstaatsarchiv fand. Benutzt wurden nicht nur die Innungsordnungen, sondern alle Urkunden, die über äußere und innere Angelegenheiten der Dresdner Handwerke Aufschluß gaben. Recht brauchbaren Stoff lieferten zum Teil auch die Schriftstücke, welche die jetzigen Dresdner Innungen, soweit sie bei dieser Arbeit in Frage kamen, in ihren Archiven oder in noch vorhandenen alten Laden aufbewahren. Ihre Durchsicht und Benutzung ist dem Verfasser von den Innungen, bez. deren Obermeistern (mit einer einzigen Ausnahme) in der liebenswürdigsten Weise gestattet worden.

Ein Teil der alten Innungsladen befindet sich jetzt im Ratsarchiv und wurde dort vom Verfasser durchgesehen; es sind dies die Laden der Schuhmacher, Goldschmiede, Färber, Tuchscherer, Beutler, Lohgerber, Weißgerber, Barettmacher, Kammacher und Nagelschmiede. Ende vorigen Jahres ist noch die Lade der Zimmerer dazugekommen, deren Inhalt bereits vorher vom Verfasser geprüft worden war. Unter allen diesen Innungsarchiven enthielten die Laden der Tuchmacher und Schuhmacher in ihrem zugleich auch sehr umfangreichen Urkundenschatz die ältesten Schriftstücke; diese stammen aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. Bis in dieselbe Zeit reichen auch Eintragungen in einem kurz nach der Mitte des genannten Jahrhunderts angelegten Handwerksbuch der Tischler zurück und ebenso Verzeichnisse, die in noch später begonnenen Handwerksbüchern der Kürschner und Kannengießer aus älteren, jetzt nicht mehr vorhandenen Büchern herübergeschrieben wurden. Von älteren Sachen fand sich endlich noch in der Lade der Lohgerber ein seit 1552 benutztes Handwerksbuch. Sehr wertvolle und zahlreiche, wenn auch zumeist wesentlich jüngere Urkunden