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den Fürsten von Lobkowitz, abgegeben werden soll. Wonach sich zu achten.

     Dresden den 21. Juni 1809.

(L. S.) Kgl. Sächs. Landesregierung,
Heinrich August von Hünerbein.
Wilhelm Stelzner.


Das Marodieren und Herumziehen solcher Leute hatte nach dem Abschlusse des Waffenstillstandes immer noch nicht nachgelassen, denn am 14. August wurde abermals eine Bekanntmachung im Dresdner Anzeiger erlassen, des Inhalts:

„Vermöge eines unterm 29. Juli ds. Jhrs. erlassenen, schriftlichen Allerhöchsten Generalis sollen alle Soldaten der K. S. Armee, welche sich uncommandirt und ohne Urlaubspaß in hiesigen Landen betreten lassen, nach Weißenfels, um sich bei dem dortigen Militär-Commando zu melden, verwiesen, oder sofern die Desertion zu besorgen sein sollte, dahin mit hinlänglicher Bewachung und einer Notiz transportiert werden“. (R.-A.)

Durch das Gesindel, welches der Herzog von Braunschweig angeworben und von dem uns Röbers Tagebuch eine so drastische Beschreibung geliefert hat, war die Disziplin im braunschweigischen Korps nicht verbessert worden und waren viele wieder desertiert; ja sogar desertierte Offiziere führen die Ratsakten an. Aus den daselbst befindlichen Wachrapporten geht hervor, daß am 7. August zwei desertierte braunschweigische Offiziere in Dresden und zwar der eine, von Heßberg, auf der schwarzen Thorwache, der andere, Hartmann, auf der Palaiswache im Arrest befindlich aufgeführt werden. (R.-A.)

Am 11. August kehrte endlich der König wieder nach Dresden zurück; das Hofjournal schreibt darüber:

„Heute Abend ½7 Uhr hatten die hiesigen Einwohner das Glück, beiderseits Königliche Majestäten, nachdem Allerhöchstdieselben Sonntag, den 6. ds. Mts. von Frankfurt am Main abgereist waren und gestern am 10. in Leipzig einen Ruhetag gehalten hatten, bei Höchsterwünschtem Wohlsein hier wieder eintreffen zu sehen. Allerhöchstdenselben war die Bürger-Gendarmerie bis zum Weißen Roß entgegen geritten und erhielten die gnädigste Erlaubniß, Ihren Majestäten beim Einzug in Dresden vorreiten zu dürfen. Bei der Annäherung wurden Ihre Majestäten durch den Donner von

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/77&oldid=- (Version vom 19.11.2023)