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allerhuldreichste Gewährung und beharren in tiefster Ehrfurcht Ew. etc. allerunterthänigste, gehorsamste:

Hans Ernst von Globig.
Johann Wilhelm Siegmund von Zeschau.
Peter Carl Wilhelm Graf von Hohenthal.
Gottlob Adolf Ernst Nostitz und Jänkendorf.

(St.-A.)

Wie es wohl kaum anders zu erwarten war, erregte dieses merkwürdige Schreiben, als es zur Kenntnis des Königs kam, dessen größtes Mißfallen, diesem Gefühle gab er denn auch unverhohlen Ausdruck in einem Schreiben an die Geheimen Räte d. d. Frankfurt, den 25. Juni 1809, in dem es u. a. heißt:

„Euch aber mögen Wir insbesondere nicht verhalten, daß Wir die von Euch anfangs durch ausführliche, schriftliche Vorstellung und nachher sogar durch Absendung eines Geschäftsträgers unternommene Verwendung an den Kaiser von Oesterreich mißfällig verstehen, auch für nöthig gefunden haben, diesen letzten Schritt öffentlich zu desavouiren. Ihr habt euch daher aller ähnlichen Verhandlungen mit fremden Mächten ohne vorherige Anfrage bei Uns künftig ganz zu enthalten, und es ist, dafern von dem Oesterreichischen Kaiser oder dem Erzherzog Karl eine Antwort versiegelt eingesandt werden sollte, solche uneröffnet an Uns zu schicken etc.“

Der Minister Graf Hopfgarten, welcher sich mit dem Könige in Frankfurt befand, bat darauf am 26. Juni, daß die öffentliche Desavouirung unterbleiben möchte, da sich die Mitglieder des Geheimen Consilii dadurch leicht zu schwer gekränkt fühlen dürften und einzelne vielleicht sogar ihre Entlassung nehmen könnten.

Der König aber erwidert darauf sofort noch am 26. Juni: „Mein lieber Graf von Hopfgarten. Die Bekanntmachung ist schon angeordnet und kann nicht zurückgenommen werden. Sie ist an sich selbst unumgänglich nothwendig und kann vielleicht noch einige Mitglieder des Geh. Consilii erhalten. Was übrigens die Herrn dabei thun werden, muß ich abwarten und werde wohl Männer finden, die wenigstens ebensoviel Beurtheilungskraft besitzen, als jene anjetzo gezeigt haben etc.“

Es blieb somit dabei. (St.-A.)

Die Unterhaltung der Österreicher, dieser ungebetenen „deutschen Brüder“, hatte dem Magistrate sehr bedeutende Kosten verursacht. Nach dem ersten Verzeichnis, welches der Intendant Beierweck dem

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/65&oldid=- (Version vom 19.11.2023)