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dem Meißner Kreis-Kommissariat gestellt und jedem Mann von der Eskorte 1 Thaler 8 Ggr. Auslösung zugesichert worden. Kaum war dies geschehen, so wurden am 6. Juli abermals Gefangene aus Freiberg eingebracht mit der Ordre, diese und alle transportablen Kranken aus den Lazarethen in Dresden nach Magdeburg zu transportieren. Diesmal werden dieselben auf Elbkähne verladen und ebenfalls nach Meißen gefahren, von wo sie etappenweise elbabwärts weiter transportiert und eskortiert werden. Der Bürgeroffizier Öfer verbleibt aber bei dem Transport bis nach Magdeburg. (R.-A.)

Den 6. Juli abends rückt der sächsische Major Wolan mit einem schwachen Bataillon von 480 Mann sächsischer Truppen in Dresden ein und nimmt mit seinen Truppen Quartier in der Nähe des Gouvernementsbüreaus in der Altstadt.

Schon am folgenden Morgen richtet Major Wolan an den Magistrat folgendes Schreiben:

Ganz ergebenstes P. M.

Indem ich mir die Ehre gebe, Ew. Wohlgeboren ganz ergebenst anzuzeigen, daß ich auf höchsten Befehl Sr. Maj. des Königs von Westfalen mit einem Detachement K. S. Truppen allhier eingetroffen bin, um nöthigen Falls die Residenz Dresden vor feindlichen Anfällen zu decken, rechnen nur erwähnte Ihre Majestät in den an den Herrn Obersten Thielmann deshalb erlassenen und hier originaliter folgenden Schreiben (um dessen Zurückgabe an mich bitte) auf den thätigen Beistand der hiesigen Bürgergarden.

Demzufolge ersuche ich Ew. Wohlgeboren ganz ergebenst, die hiesigen Bürgergarden ungesäumt zu bewaffnen und solche an mein Commando zu weisen, damit ich nöthigen Falls über selbige sofort disponiren kann.

     Dresden den 7. Juli 1809. Thomas von Wolan,
     Major.

(R.-A.)

Das aus Freiberg den 5. Juli datierte Schreiben, welches beigelegt war, lautete:

A. Monsieur le colonel Thielmann.

Monsieur le colonel. Sa Majesté, d’après les inquiétudes, que lui témoignent les ministres de S. M. le Roi de Saxe sur l'entier abandon de Dresde, s’est décidée à détacher de son corps assez de

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/53&oldid=- (Version vom 19.11.2023)