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„Herr Bürgermeister Dr. Heyme bekomplimentirte den Herrn Herzog von Braunschweig-Oels vor seinem Quartier im Ludwig’schen Hause vorm Seethor, Herr Bürgermeister Claußnitzer den Herrn Generalmajor Am Ende vor hiesigem Rathhause.

„Die Truppen stellten sich auf dem alten Markte auf und wurden in der Stadt und Vorstädten so eilig, als es sich thun ließ, einquartiert, welches sich jedoch bis gegen 12 Uhr des Nachts verzog. Vor der Einquartierung selbst besetzten die k. östr. Truppen alle Wachten in der Stadt, an den Thoren und Schlägen, und verschlossen die äußeren Thore und Schläge, ohne jemand aus- und einpassiren zu lassen.

„Für die Wachten wurden Mundportionen von den hiesigen Speisewirthen, Bier von den Brauereien und Branntewein angeschafft und abgeliefert.

„Herr Generalmajor Am Ende hat sein Quartier im Hotel de Pologne genommen.“ (R.-A.)

Seiten des Obersten Thielmann wurde in der Nacht vom 11. bis 12. Juni eine Alarmierung Dresdens vorgenommen, welche verursachte, daß die kaiserlich österreichischen Truppen früh gegen 2 Uhr ausrückten, worauf es in der Nähe von Wilsdruff zu einem kleinen Gefechte kam, nach welchem sich Thielmann auf Nossen zurückzog, die Österreicher aber ohne die braunschweigischen und hessischen Truppen nach Dresden zurückkehrten und nun fast ohne Unterbrechung bis 30. Juni hier verblieben.

Dem kommandierenden General der kaiserlich österreichischen Truppen war als Zivilkommissar der kaiserlich königliche Intendant Herr Beierweck beigegeben. Als General Am Ende die sächsische Grenze überschritt, hatte er eine Proklamation erlassen, in welcher er besonders hervorhob, daß die von Thielmann begonnenen Feindseligkeiten den Grund zu seinem Einmarsch gegeben hätten, daß er aber in jeder Weise auf strenge Mannszucht halten werde etc. Auf diese Proklamation sich beziehend, richtete der kaiserlich königliche Intendant Herr Beierweck folgendes Schreiben an den Magistrat:

Aus der Proklamation des k. k. Herrn Generals Am Ende wird der Magistrat ersehen, daß S. M. zur Besorgung der politischen Geschäfte einen Intendanten dem Armeecorps beigegeben haben. Die erste Sorge des Unterzeichneten ist, die Bedürfnisse des Corps zu decken, die ich bereits dem Herrn Bürgermeister mittelst eines Verzeichnisses

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/45&oldid=- (Version vom 20.11.2023)