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Zeitraum vom 18. April bis 6. Mai, also auf 19 Tage, wären 920 Thaler verausgabt worden. Es würde daher geraten erscheinen, 23 Pferde zu kaufen und dieselben von eigenen Knechten warten zu lassen. Die Anschaffungskosten betrügen allerdings:

für 23 Pferde à 100 Thaler (während der Mobilisierung hatte ein Militärpferd nur 73 Thaler 29 Ggr. 10 Pf. im Durchschnitte gekostet) 2300 Thaler
Sattel und Zeug für 23 Pferde à 12 Thaler. 276 Th
Sa.:
2576 Thaler.
Die Unterhaltungskosten dagegen im Monat:
Futter und Streu für 23 Pferde à 12 Thaler. 276 Thaler
Hufbeschlag desgl. à 1 Thaler 23 Th
Lohn für 2 Knechte à 6 Thaler 12 Th
Sa.:
311
Thaler.

Zu Ende dieser Eingabe heißt es dann:

„Schon diese Summe macht nur ein paar Thaler mehr aus, als ein Drittel der obengedachten verausgabten Summe von 920 Thaler, welche noch dazu nicht die Ausgabe für einen ganzen Monat, sondern nur, wie obenerwähnt, für 19 Tage ist. Die Ersparnis in jedem Monat wird daher mehr als zwei Drittel betragen und dadurch in etlichen Monaten nicht nur die Kaufsumme für die erkauften Pferde, nebst Sattel und Zeug, gänzlich gewonnen, sondern auch die Kaufgelder für die künftig wieder zu verkaufenden Pferde und Sattel und Zeug sämtlich der ersprießlichste Vorteil und die beträchtlichste Zubuße zu dem monatlichen Betrag der Wachkosten sein. Indessen würden solche Pferde und Geschirre zu dem Marstall der Stadt gehören.“

Die Preise dieses naiven Vorschlages sind der Art, daß man heutigen Tages nicht mehr damit konkurrieren könnte. Der Magistrat scheint auf den Vorschlag nicht eingegangen zu sein, denn in den Stadtrechnungen findet sich kein Nachweis.

Das Korps der Gendarmerie, welches nur eine schwache Schwadron stark war, hatte sich kaum erst formiert, als auch, wie es bei dergleichen Formationen gewöhnlich zu geschehen pflegt, der Wunsch auftauchte, eine eigene Standarte zu besitzen. Eine darauf zielende Bitte an das Geheime Konsilium wurde unter dem 24. Mai, unterschrieben vom Minister von Globig, mit der Bedingung von

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 22. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/30&oldid=- (Version vom 21.11.2023)