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Königl. sächsische Gouvernement gehörigen Geschäfte, gar sehr erleichtern.

Wir benützen diese Gelegenheit, um den innigsten Wunsch hinzuzufügen, daß der Allgütige Gott Ew. Exzellenz recht bald in Dresdens Mauern zurückführen möge.

     Dresden den 15. April 1809.

Der Rath zu Dresden.

General von Reitzenstein antwortete:

Nachdem Ihre Königl. Majestät mittelst höchsten Rescripts vom heutigen dato mir zu eröffnen geruhen, daß da nach dem Ausmarsch der hiesigen Garnison, während derselben Abwesenheit, die Wachen hiesiger Residenz durch die Bürgerschaft zu besetzen und alle von Seiten des mir untergebenen Gouvernements zu besorgende Angelegenheit E. Hochedlem Stadt-Magistrat allhier zu übertragen wären, letzterer demgemäß von mir instruirt werden solle: als wird E. Hochedlem Stadt–Magistrat davon hierdurch Nachricht ertheilt und ist der hiesige Platzmajor Herr v. d. Mosel von mir angewiesen, in Ansehung des hiesigen Wachdienstes, die nöthige Auskunft zu ertheilen.

     Dresden am 15. April 1809.

Carl Heinrich von Reitzenstein.

Dieses Schreiben überbrachte nachmittags 5 Uhr der Gouvernementssekretär Ferber und teilte mündlich mit, daß auch die zu des Herrn Kriegsrats Jeffert gehörigen Geschäfte dermalen ebenfalls vor den hiesigen Stadtrat gehörten und daß Se. Exzellenz nichts dawider hätten, wenn sich der Stadtrat mit letzterem mündlich vernehmen wolle.

Gleichzeitig habe er – Ferber – aber auch den Kopist Kadner instruiert, die bisher von ihm besorgten Geschäfte, da er mit denselben sehr vertraut sei, im Namen des Stadtrates weiter zu besorgen.

Mit der formellen Übergabe des Gouvernements wurden dem Bürgermeister Dr. Heyme durch den Artilleriemajor Engel die Schlüssel zum Zeughause ausgeantwortet und ihm anvertraut, daß in demselben, ausgenommen Kanonen, noch viele Waffen und andere Dinge befindlich wären.

Dies gab den ersten Anlaß zu Differenzen, denn als der Herr Oberauditeur Hebenstreit vom Zeughaus-Artillerie-Kriegsgericht vor den Stadtrat geladen wird, um mit ihm über die

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/25&oldid=- (Version vom 21.11.2023)