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Unter den Gemeinen traf man Leute von 40 und 50 Jahren, unter den Unteroffizieren von 60 Jahren. Sehr viele waren verheiratet und nach einer bei der Generalrevision (heutige Musterung) 1806 aufgestellten Tabelle waren in der Armee 7379 Weiber und 12 378 Kinder vorhanden, von denen auf das Regiment König allein 429 Weiber und 589 Kinder kamen. (G.-A.)

Die Verluste an lebendem und totem Material waren 1806 und 1807 sehr bedeutend gewesen. Die offiziellen Verlustlisten der Offiziere weisen 1806 nach der Rangliste von 1807 nach: 12 tot auf dem Platze geblieben, 11 an erhaltenen Wunden gestorben, 115 verwundet – von diesen letzteren allein 43, also mehr als der dritte Teil durch Hieb- und Stichwunden kampfunfähig. Vom Jahre 1807 werden in der Rangliste von 1808 aufgeführt: 6 Tote, 9 an den Wunden Gestorbene, 34 Verwundete. Aber auch an totem Material war viel verloren gegangen: die im Hauptstaatsarchiv enthaltenen Berichte und Nachrichten über den Krieg etc. geben 100 Geschütze als in und nach der Schlacht von Jena verloren an, zu denen nach den hinterlassenen Papieren des Generals von Thiollaz noch 164 Munitions-, Granat-, Fourage- etc. Wagen gerechnet werden müssen. Außer diesen Verlusten während des Feldzuges mußte die Armee an die 1806 durch Sachsen nach Preußen marschierende französische Armee noch abgeben: 65 Geschütze, 16 Stück verschiedene Vorratslaffetten, 60 Stück Munitionsdeckenwagen, 7 verschiedene Fahrzeuge, 11 500 Stück neue Infanterieflinten, 1500 Kavalleriekarabiner, 3652 Kavalleriepistolen, 283 Husarenkarabiner, 676 Husarenpistolen, 400 Kavalleriepallasche, 2 Husarensäbel, 300 Grenadiersäbel, 2052 Musketierseitengewehre u. s. w., außerdem aber, wie bereits oben bemerkt, fast alle Pferde der Kavallerie. (St.-A.)

Man wird begreiflich finden, daß diese Schäden bis zum Jahre 1809 noch nicht wieder hatten ersetzt werden können und daß unter diesen Umständen eine Mobilisierung ihre großen Schwierigkeiten hatte.

Die nächste Folge des Königlichen Schreibens vom 13. Februar aus Warschau war eine Konferenz, zu welcher der Kriegsminister am 21. Februar die Generale von Zastrow, von Oebschelwitz, von Feilitzsch, von Goldacker, den Obersten von Dreßler, die Majore von Gersdorf, von Haacke, von Bose und den Zeughauptmann

Empfohlene Zitierweise:
E.G.M. Freiherr von Friesen: Dresden im Kriegsjahre 1809. i. A. des Dresdner Geschichtsvereins bei Wilhelm Baensch, K. S. Hofverlagshandlung, Dresden 1893, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Heft11VereinGeschichteDresden1893.pdf/15&oldid=- (Version vom 21.11.2023)