Seite:Heft04VereinGeschichteDresden1883.pdf/81

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Steuererlasse und Beihilfen an barem Gelde verordnete. In der Kämmereirechnung von 1492 finden sich an solchen Geldunterstützungen 15 Schock für die Stadtgemeinde und 73 Schock 58 Groschen für 19 Bürger in Einzelbeträgen von 2 Schock bis 5 Schock 24 Groschen verzeichnet.

Da die Kämmereirechnung von 1493 verloren gegangen ist, so sind wir über den Betrag der in diesem Jahre gewährten Unterstützungen ohne Nachricht; im folgenden Jahre 1494 beliefen sie sich auf 12 Schock für die Stadt und 115 Schock 40 Groschen für die Bürgerschaft. Aus der Kämmereirechnung von 1494 geht aber auch noch hervor, daß Herzog Albrecht den Brandbeschädigten außer diesen nicht rückzahlbaren Unterstützungen Darlehen im Gesamtbetrage von 1000 Gulden gewährte, für deren Wiedereinhebung und Rückerstattung der Rat zu sorgen hatte: „Item 126 ß. 39 gr. irmant von den vortorben uff die 668 Rinische gulden, die man aus der camer gelihen hat, das man m. g. h. die 1000 gulden den vortorben gelihen widergeben hat.“


2. Von einer Fehde der Schneidergesellen mit der Kreuzschule im Jahre 1535,

einem Seitenstücke zu der bekannten Fehde der Leipziger Schuster mit der Universität im Jahre 1471, finden sich Andeutungen in der Gerichtsrechnung von 1535 (Ratsarchiv A. XVb. 65). Bezeichnend für die Erbitterung der Parteien ist die dreiwöchentliche Dauer der Unruhe und die beträchtliche Zahl von 6–8 vor der Schule aufgestellten Sicherheitswächtern. Es werden folgende Ausgaben verzeichnet: „6 gr. 6 wechtern, do mhan die schul stormen wolt mitwoche nach omnium sanctorum (3. Novbr.). 6 gr. 6 wechtern vor der schul donnerstag nach omnium sanctorum. (4. Novbr.). 6 gr. 6 wechtern am tag Martini (11. Novbr.) vor den keller und der schull. 6 gr. 6 wechtern am tag Katterine (25. Novbr.) vor der schul und statkeller;“ ferner: „8 gr. 8 wechtern do mhan die hantwergsgesellen, die do die schul stormeten, und yn die stat zwey jare vorbotthen (so!). 8 gr. 8 wechtern, do die schneider mit den baccularien schlahen wolten.“

Dr. O. Richter.