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IX.
Kleine Mitteilungen.




1. Von dem Brande Dresdens im Jahre 1491

erhalten wir ziemlich genaue Kenntnis durch einen Bericht des Herzogs Georg an seinen in den Niederlanden weilenden Vater, Herzog Albrecht, vom 17. Juni 1491, der in Wecks Chronik S. 520 abgedruckt ist. Ein minder ausführlicher, aber jenen doch in einigen Punkten ergänzender Bericht über diese große Feuersbrunst, welche am 15. Juni die Hälfte der Stadt, von etwa 470 Häusern ungefähr 240[1], und am folgenden Tage noch einen Teil der Pirnaischen Vorstadt in Asche legte, findet sich von der Hand des Stadtschreibers in das Gerichtsprotokoll von 1491 (Ratsarchiv A. XXII. 73e, Bl. 79 b) eingetragen und lautet wie folgt:

„Item zcu mercken am mitwoche Viti umb des seigers oher des morgens III[2] ist das grausame fewer in der cleinen[3] Webergassen in der Winteryn hause uffgangen und unuberwintlichen schaden der stadt Dresden getan. Do sindt abegebrandt zcwue Webergassen, der Marckt am selbigen teil, die Zcans- und Kundige, Sehe-, Schreibergassen, des Heiligen Kreutz Kirchen mit loblicher hocher zcirunge an glocken, orgeln, gebeuden, kelchen, altarien und


  1. Vgl. meine Zählung der Häuser von 1489 im Neuen Archiv für sächs. Geschichte II, 275.
  2. Ursprünglich hat IIII dagestanden.
  3. „cleinen“ auf Rasur; vorher hat „grossen“ dagestanden.