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Stadtratskollegien und an 24 fürstliche Personen seitens des Rats zu Dresden erlassen wurden. Beispielsweise betrug der Sammlungsertrag in Leipzig 296 Thlr. 20 Gr. und die Beihilfe des Leipziger Rates 40 Thlr. Auch eine allgemeine Kirchenkollekte im Lande, zum Besten der Kirchen- und Schuldiener, ergab einen nennenswerten Ertrag. Noch ist zu bemerken, daß auf ein Bittgesuch der Kirchenvorsteher zu Alt-Dresden an den Kurfürsten (vom 20. Septbr. 1686) um Verleihung einiger, zu der auf dem Schloßturm bestandenen „Singe-Uhr“ gehöriger, jetzt aber abgenommener und im Gießhause stehender Glocken eine kurfürstliche Ordonnanz d. d. Leipzig den 6. Oktober 1686 erfolgte, welche den Kirchenvorstehern drei Glocken der Singeuhr, im Tone c, e und g stehend und zusammen ein Gewicht von 9 Ctnr. 71 Pfd. repräsentierend, zubilligte. Ganz allmählich erfolgte der Wiederanbau Alt-Dresdens; die schnellere Entwicklung des Stadtteils ist erst dem Könige August dem Starken zu verdanken, welcher teils selbst namhafte Bauten aufführen ließ, teils durch anderweite Baubegnadigung darauf hinwirkte.

Das königliche Patent über letztere (vgl. Cod. August. II, S. 1625) lautet, wie folgt: „Wir Friedrich Augustus von Gottes Gnaden, König in Pohlen etc. etc. Fügen zu wissen, demnach Uns die Bürgerschafft zu Alt-Dreßden allerunterthänigst vorgestellet, was maßen der Wiederaufbau dieser Anno 1685 durch entstandenen jählingen Brand eingeäscherten Stadt in solch Stocken gerathen, daß die Caducitäten anders nicht als durch ertheilende neue Begnadigungen überwunden und zum Wiederaufbau zu bringen seyn würden, daher selbige auch gehorsamst gebeten, Wir möchten zu Beförderung solchen An- und Wiederaufbau derer caducen Plätze, eine zehenjährige Befreyung ertheilen, und selbe, zumahl einige Auswärtige dieserwegen bereits Nachfrage gehalten, öffentlich zu iedermans erlangender Wissenschaft publiciren lassen. Gleichwie Wir nun selbst gerne sehen, daß der völlige Aufbau ermeldter Stadt, sowohl zur Zierde, als um Unsers eigenen hierunter versirenden Interresse willen, dereinsten zur Perfection gebracht werde; Also haben Wir auch in die gesuchte zehenjährige Steuer- Befreyung zu consentiren, kein Bedencken getragen, sondern thun vielmehr, krafft dieses offenen Briefes, iedermänniglichen die gnädigste