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weil bey überhandgenommener Gluth, und da das Feuer von einer Gasse zur andern durch den Wind getrieben und andere Gebäude entzündet worden, das in Alten-Dreßden vorhandene Feuergeräthe nicht zulänglich seyn wollen, wie aus der Festung mit benöthigter Mannschaft und zum Löschen dienliche Instrumenten unvorzügliche Hülffe geleistet, und nicht allein fünff Dorffschaften mit Pferden und Wagen, wie auch Mannschafft noch heute zum löschen alhier sich eingefunden, aufgebothen, sondern auch in hiesigen Vorstädten die Anstalt gemacht, daß von heit abends bis morgen Mittag 250 Mann einander Wechselsweise jedesmal mit 50 Mann ablösen und aus hiesiger Neudörfnischer Bürgerschafft gleichfalls 100 Mann die jezige Nachtwache draußen verrichten, und allenthalben bestmöglichste Aufsicht zu Verhütung ferneren Schadens haben sollen, inmaßen denn auch übrigends bey denen in der Vestung gegen Alten-Dreßden zu liegenden Häußern, als in denen an der Elbe zu beyden Seiten gelegenen Vorstädten bei allen und jedem Einwohner Verfügung geschehen, daß jedweder auf sein Hauß achtung haben und also nächst Göttlicher Gnade allem ferneren Unheyl fürgebaut werden möchte. Vor die armen abgebrannten Leuthe, welche theils in Gärthen, theils auf Wiesen liegen, haben Wir gleichfalls einen Vorrath an Brod und Getränke annoch heit anschaffen lassen. Dem Tischler bei welchem dem Verlaut nach das Feuer auskommen seyn soll haben wir zwar nachgetrachtet, solchen aber bis dato nicht finden können. – Welches inmittelst Ew. Churfürstl. Durchl. wir in unterthänigkeit berichten sollen, des gehorsamsten erbiethens, von allen andern genauere Nachricht einzuziehen, und davon ehestens unsern ausführlichen Bericht[1] gehorsamst zu erstatten, hiernächst verbeibend

  Ew. Churfürstl. Durchl.

Unterthänigste, gehorsamste

Datum am 9. August[2]

1685.
Der Rath zu Dresden.“


  1. Weitere Ratsberichte über den Brand und dessen Verlauf befinden sich jedoch weder im K. Hauptstaatsarchiv noch im Ratsarchiv.
  2. Das Datum muß wohl ein Druck- oder Schreibfehler sein, da der Brand am 6. August stattfand und der Bericht des Rates seinem Inhalt nach doch am Brandtage ausgefertigt wurde.