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III.
Dresdner Straßenscenen vom Jahre 1552.
Mitgeteilt
von
Dr. Otto Richter

Die nachstehend abgedruckte Beschwerdeschrift des Rats zu Dresden vom 10. Januar 1553, in welcher Kurfürst Moriz um Abstellung der in der Stadt herrschenden nächtlichen Unsicherheit angegangen wird, ist vom Stadtschreiber Michel Weiße verfaßt und findet sich in den Akten des Ratsarchivs A. VI. 119 k., Bl. 102 bis 111. Dieselbe giebt ein recht anschauliches Bild von den Gewaltthätigkeiten, denen der ruhige Bürger von den rohen Söldnern des eignen Landesherrn ausgesetzt war.



„Felle, die in der stad gewaltiger weiße gescheen, unserm gnedigsten hern clageweise furbracht.

Durchlauchtigister hochgeborner churfurst. E. ch. f. g. seynndt unßere underthenigiste und schuldige dinste inn allem gehorsam zcuvornn. Gnedigister churfurst unnd herr. Awß unvormeydlicher notdurfft und erforderung gemeinner stadt wolffardt konnen e. ch. f. g. gnadenn wir inn underthenickait nicht unangetzaigt lassenn, das sich viell unnd mancherlei felle kurtz vorruckter zceit alhie inn e. ch. f. g. stadt Dreßdenn zcugetragenn habenn, dergleichenn sich bei e. ch. f. g. gnadenn vorfahrenn, auch vorgangne jar, dieweil e. ch. f. g. inn der regirung gewesenn, niemants understehen dorffenn.