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erfolgten Amtsantritte auch bereits 38 Werke vor, so waren dies doch nach seinem eigenen Geständnisse „jetzt meist nutzlose Schriften.“[1] Mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit gewährte der Stadtrath auf Beger’s Vorstellungen einen jährlichen Beitrag zur Anschaffung solcher Bücher, „die den verschiedenen Wünschen der Vertreter der einzelnen Unterrichtsfächer möglichst Rechnung trugen.“ 1858 war die Lehrerbibliothek schon auf 418 Werke angewachsen, und konnte ihre Vergrößerung um so rascher vorwärts schreiten, als der Stadtrath von jetzt an jährlich 50 Thlr. zu diesem Zwecke in den Stadthaushaltetat einstellte. Ein weiterer Bücherzuwachs erfolgte nicht nur durch Geschenke vom Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts, wie von Buchhändlern und Schriftstellern, sondern auch durch die Arnoldische Buchhandlung, deren vormaliger Besitzer bestimmt hat, daß seine Erben gleicherweise wie den übrigen unter dem hiesigen Stadtrath stehenden öffentlichen Unterrichtsanstalten auch der Neustädter Realschule auf die Dauer jährlich Bücher im Betrage von 12 Thlr. nach Wahl des Rectors geschenkweise abzugeben haben.[2]

Bei dieser Gelegenheit wollen wir nicht unterlassen, auch die Sammlungen von naturhistorischen, physikalischen und chemischen Lehrapparaten zu erwähnen, deren Anfänge in die Zeit von 1839 zurückweisen, deren wesentliche Vermehrung aber erst mit dem Schuljahre 1856–57 beginnt. Damals wurden nämlich auf einmal 300 Thlr., welche die Behörde zur Verfügung gestellt, zu Anschaffungen für die erwähnten Sammlungen verwendet,[3] und die fortlaufende Gewährung von jährlich 10 Thlr., welche Summe im Bedürfnißfalle vom Stadtrath erhöht wird, gestattet eine den Zwecken der Schule entsprechende Vermehrung der verschiedenen Lehrmittel. Freunde der Anstalt und eine oft sehr bedeutende Anzahl Schüler sind in dankenswerther Weise jedes Jahr bemüht, namentlich die naturhistorische Sammlung mit werthvollen Geschenken zu bereichern. Möge sich die Schule auch in der Zukunft stets einer so wohlwollenden Förderung ihrer Interessen erfreuen!

Sicherlich beweisen alle die zuletzt mitgetheilten Thatsachen die gedeihliche Fortentwickelung der Neustädter Realschule, und Rector


  1. Osterprogramm der Neustädter Schule 1855. S. 13.
  2. Programm 1863. S. 44, ff. Siehe auch Schramm, Gesch. der Annenschule S. 124 und 125 und Gehe, S. 184 und 185.
  3. Programm 1857. S. 53.