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Juli.

der königlichen und städtischen Behörden, sowie fast aller Kreise im Gebiete der Kunst und Wissenschaft, der königl. musikalischen Kapelle, eine große Anzahl Aerzte und viele sonstige Freunde und Verehrer des Verewigten, welchen sich, als der Zug an der Pforte des Trinitatis-Friedhofes anlangte, auch der Prinz Georg anschloß, der von hier aus neben dem Sohne des Verewigten dem Sarge zum Grabe folgte, wo zunächst der Geheime Medicinalrath Dr. Reinhard im Namen des Landesmedicinalcollegiums, dessen Ehrenpräsident Dr. Carus gewesen war, das Wort ergriff und der Verdienste des Verewigten in seinem Berufe und um die Wissenschaft gedachte. Hierauf sprach Professor Dr. Julius Hübner als langjähriger Freund des Verewigten und im Namen der Kunstakademie, welche den Geschiedenen zu ihrem Ehrenmitgliede zählte, und dann ertheilte Hofprediger Dr. Rüling den kirchlichen Segen, womit die Trauerfeierlichkeit beendigt war.

An diesem Tage wurde die Wiederherstellung des gothischen Gutschmid'schen Brunnens am Postplatze vollendet.

Nach dem monatlichen Thätigkeitsberichte der k. Polizeidirection betrug im Monat Juli die Zahl der von dem Executivpersonal genannter Direction erstatteten Anzeige von Criminal- und Polizeivergehen 1058; darunter waren Diebstähle — mit Einrechnung von 15 Einbruchdiebstählen und 6 Taschendiebstählen — zusammen 292, ferner Anzeigen und Verhaftungen wegen Bettelns, Vagabondirens und Obdachlosigkeit, zusammen 261, mit den höchsten Ziffern vertreten. Hierüber wurden bei der genannten Behörde 3 Selbstmorde und 3 Selbstmordversuche, 19 Unglücksfälle mit zum Theil tödtlichem Ausgange, als in Dresden vorgekommen, angemeldet. Wegen verschiedener Vergehen wurden 75 Personen aus der Stadt und 3 des Landes verwiesen. Nach dem Thätigkeitsberichte der städtischen Wohlfahrtspolizei für Monat Juli wurden von deren Executivpersonal 290 Anzeigen von verschiedenen, dem Ressort dieser Behörde unterliegenden Gesetz- und Ordnungswidrigkeiten erstattet. — Im Stadtkrankenhause wurden im verflossenen Monat 317 Kranke (63 weniger als im Juli v. J.) aufgenommen, überhaupt aber daselbst 599 (58 weniger als im Juli v. J.) verpflegt, von welchen 293 entlassen wurden, 36 starben und 270 am Schlusse des Monats in Behandlung blieben. — Nach dem Geschäftsberichte der städtischen