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macht er ein frid mitt in, doch in solcher maß, das sie im die schützen all lihen, die in der stat wären und die wolt er mit im füren in ain rayß und wolt in sie darnach wider schicken. Und die stat schickt im XII thausent schützen; und do die schützen zu im chamen, da ließ er in allen die thaum abschlagen und dornach schickett er sie wider in die stat; und dornach an dem anderen tag zoch er selber in die stat und nam die stat mit gewalt ein[1] und das volgk in der stat, das ving er und schueff dornach, was unter XIIII jaren waren von chnaben, die hyeß er behalten und die anderen mann ließ er köpfen und macht dornach auß den köpfen ainen thuren von heuptern mitten in der stadt. Und dornach hyeß er weyber und chinder, die in der stat waren, außhin auff ein velt füren; und do man sie auff das velt pracht, darnach hyeß er die chinder, die unter siben jaren waren, besunder stellen auff dem velde; und do daz geschach, do hyeß er sein volgk über die chinder reytten, die man besunder hett gestellet; und do das sein rädt sach und der chinder mütter, die auch auff dem veld waren, da vielen sie dem Themurlin zu füessen und paten in, das er des nicht thet; und des wolt er nicht thun und do schueff er aber, das sie über die chindt ritten; und da wolt chainer der erst sein; und do er sach, das chainer wolt voran inreytten, do entzürnet er und raytt am ersten anhin und sprach gen seinem volgk: „Nun will ich gern sehen, welcher mir nit nachreytten wölle.“ Und do er das sprach, do must alles sein volck im nach reytten; und also reytt er mitt seinem volgk zwir über die chinder und zertrett sie alle sampt; und der chinder waren pey siben thausent. Dornach hyeß er die stat alle außprennen; und die anderen weyb und chind fürt er mitt im in sein land und zoch darnach in sein hauptstadt, die genant ist Semerchant; und in der stat was er in XII jarn nit gewesen.


20. (19.) [Timur unternimmt einen zug gegen China, 1404 bis 1405.]

[U]nd in der zeitt als der Themurlin auß war gewesen, hett der groß chönig zu Kattey einen poten zu dem Themurlin geschickt


  1. Der bericht des textes über die einnahme und grausame bestrafung Ispahans stimmt mit dem inhalt anderer quellen in der hauptsache überein, außer daß das niederreiten einer kinderschar in den kleinasiatischen feldzug verlegt wird. (Hammer, s. 220. 264.)
Empfohlene Zitierweise:
Valentin Langmantel (Hrsg.): Hans Schiltbergers Reisebuch nach der Nürnberger Handschrift.. Litterarischer Verein in Stuttgart, Tübingen 1885, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hans_Schiltbergers_Reisebuch.djvu/037&oldid=- (Version vom 1.8.2018)