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18. Darauf832. wünschte der Kaiser mit seinen Großen dem heiligen Ansgar zu der Rettung der Heiden Glück, und alle brachten Christo außerordentlichen Dank dar. Dann aber berief der fromme Kaiser, der des Vaters Wunsch zu erfüllen sich sehnte, eine allgemeine Versammlung der Geistlichkeit, und setzte Hammaburg, die Stadt der Nordelbinger, zur Mutterkirche für sämmtliche barbarische Stämme der Dänen, Schweden und Sclaven und für andere rings umher wohnende Völker, und ließ als ersten Erzbischof dieses Stuhles den Ansgar einführen. Dies geschah im Jahre des Herrn 832, welches das 18. Kaiser Ludwigs, das 43. des Bremer Bischofes Willerich ist. Geweihet aber wurde Ansgar von Drogo, dem Bischofe von Metz, dem leiblichen Bruder des Kaisers, im Beisein und mit Zustimmung Odgar’s von Mainz, Ebo’s von Reims, Heddi’s von Trier und Anderer; indem auch die Bischöfe Willerich von Bremen und Helingaud von Ferden, denen bisher diese Diöcese anvertrauet gewesen war, ihre Einwilligung gaben, und indem Papst Gregor IV. durch apostolische Bestätigung und durch Verleihung des Palliums, was beschlossen war, bekräftigte.

Man besitzt in der Bremer Kirche834. die Stiftungsurkunde des Kaisers und das dem h. Ansgar verliehene Privilegium des Papstes,[1] in denen auch die Angabe enthalten ist, daß demselben zur Unterstützung seines Sendamtes ein Kloster, Namens Turholz[2] in Gallien, vom Kaiser geschenkt sei, im Jahre des Herrn 834, in der 12. Römerzinszahl, d. i. im 21. Regierungsjahre Ludwigs.

19. Ansgar aber brachte, indem er bald die Dänen, bald die Nordelbinger besuchte, eine zahllose Menge aus beiden Völkern zum Glauben. Wenn er einmal durch die Verfolgung der Barbaren in seinem Bestreben zu predigen behindert wurde, so zog er sich mit seinen Jüngern nach Turholz zurück. Zur Unterstützung
  1. Die noch erhaltene Urkunde des Kaisers vom 15. Mai ist eine Fälschung; von der Bulle ist ein echtes und ein verfälschtes Exemplar vorhanden.
  2. Thorout in Flandern zwischen Brügge und Ypern.
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Adam von Bremen: Hamburgische Kirchengeschichte.Leipzig: Dyk'sche Buchhandlung, 1893, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Hamburgische_Kirchengeschichte_(Adam_von_Bremen)_025.png&oldid=- (Version vom 17.8.2016)